Vorwort

Eigentlich war dieses Jahr (2020) wieder eine Hüttenwanderung in den Alpen geplant - wie schon einige Male seit ich 2007 von Wörgl bis ins Lesachtal in Kärnten gewandert war. Bei unserer Urlaubsplanung im Dezember 2019 hatte ich das so angekündigt und auch entsprechend Urlaubstage für den Zeitraum Ende August / Anfang September reserviert.

Dann kam Corona. Alle Urlaubsplanung wurde erstmal hinfällig. Als sich im Sommer die Lage etwas entspannte hatte ich noch Hoffnungen, dass sich die Hüttenwanderung vielleicht doch noch wie geplant durchführen lassen könnte. Leider stellte sich dann aber schnell heraus, dass so eine Wanderung als Einzelwanderer ein Ding der Unmöglichkeit wäre, weil Hüttenwirte nur Gruppen aufnehmen mit denen sie einen ganzen Schlafraum auffüllen können. Ich liebäugelte kurzzeitig mit der Harcore-Variante Schlafen im Zelt verwarf diese Idee aber recht schnell wieder.

Bei den Planungen für frühere Wanderurlaube mit Pernille hatte ich auch schon mal vorgeschlagen nicht in die Ferne (UK, Frankreich) zu schweifen, sondern eine Route in Deutschland zu wandern. Ein Vorschlag war dabei der HW1 entlang des Nordrands der Schwäbischen Alb. Pernille hatte dies mit dem Argument abgeschmettert, das könnten wir auch noch machen wenn wir 70 wären. (Wenn die wüsste…) So kam ich auf die Idee statt der ursprünglich geplanten Hüttenwanderung in den Alpen den HW1 abzuwandern.

Relativ kurzfristig machte ich Mitte September alles klar. Ich beantragte Urlaub, buchte alle Unterkünfte, besorgte mir eine aktuelle Topo-Karte für mein Garmin (Oregon 700) und Milchpulver für die großzügigen Müesli-Vorräte, die ich mitzunehmen gedachte. Die Gesamt-Route konnte ich im Internet herunterladen und auf meinem Garmin und meinem Handy (OSMAND) abspeichern. Sicherheitshalber speicherte ich auch noch die genauen Positionen der Unterkünfte, deren Adressen und Telefonnummern. Am Freitag Abend (2020-09-25) packte ich meinen Rucksack. Als dann ein Gewicht von 17kg auf der Waage stand (zuzüglich Fototasche mit Equipment und Trinksystem mit ca. 2,5kg Wasser) reduzierte ich nochmals. U.a. blieb auch das Tablet zu Hause. Ich hatte geplant damit tagesaktuell von meiner Reise zu berichten, so wie ich es auch 2018 während meiner großen Radtour gemacht hatte. Ersatzweise hoffte ich das auch mit meinem Handy machen zu können. Eine Annahme die sich später als falsch herausstellen sollte.