2020-10-04  Bad Urach → Honau

8ter TagStartzeit08:35Distanz27,3kmHm ↑738m
7te EtappeAnkunft16:13Insgesamt183,9km (193,1km)Hm ↓654m

Nach dem Pausentag in Bad Urach begleitete mich Pernille noch ein Stück auf dem HW1. Weil das Frühstück erst um 8:00 serviert wurde erledigten wir so viel wie möglich bereits vor dem Frühstück inkl. Bezahlen und das Gepäck von Pernille im Auto im Parkhaus deponieren. Beim Checkout erfuhren wir, dass das Frühstück bereits fertig vorbereitet sei. Da war es etwa 7:45. Das schenkte uns nochmal wertvolle Minuten.

Ich muss dazu sagen, dass an diesem Tag mit 26,9km die zweitlängste Etappe anstand. Unter anderen Umständen hätte ich auf das Frühstück verzichtet und wäre um 7:15 (wie schon 2mal zuvor) aufgebrochen. Aber mit Pernille zusammen wollte ich nicht auf ein ordentlichen Frühstück verzichten. Ich rechnete also damit dem entsprechend spät in Honau anzukommen.

Um 8:35 kamen wir los. Aus Bad Urach waren wir schnell draußen. Zuerst ging's auf ungefähr gleicher Höhe bis zur Jugendherberge und ab da steil den Schlossberg hinauf.

Schlossberg

Um die Ruine Hohenurach zu erreichen mussten wir ca. 600m vom HW1 abzweigen. Die Ruine war noch relativ gut erhalten. Das Areal war weitgehend ungehindert zugänglich.

Ruine Hohenurach

Von dort hatte man auch einen guten Blick auf Bad Urach.

Blick zurück auf Bad Urach

Das Holzgeländer um einen gesperrten Zugang zu den Katakomben bot sich als Stativ für ein Selbstauslöserfoto an.

Markus & Pernille

Weiter ging' zum Uracher Wasserfall. Ich hatte mir etwas mehr erwartet. Wir stiegen sogar zum Fuß des Wasserfalls ab um von dort eine bessere Sicht zu haben. Tatsächlich sah es von dort ein bisschen besser aus.

Uracher Wasserfall

Aber alles in allem eher enttäuschend. Wieder zurück am oberen Ende des Wasserfalls hieß es Abschied nehmen. Pernille ging wieder zurück nach Bad Urach, um von dort mit dem Auto nach Hause zu fahren. Ich setzte meine Wanderung auf dem Albsteig fort.

Zuerst stieg ich die restlichen 150Hm bis zur Albtrauf hoch. Oben ging ich oberhalb der Rutschenfelsen entlang

Rutschenfelsen

mit schönen Aussichten auf Hohenurach und die Alb.

Blick auf Hohenurach

Nachdem ich nun eine Woche den HW1 gegangen war und auf dem Weg fast niemanden getroffen hatte war ich hier geradezu irritiert wie viele Leute unterwegs waren. Es sollte (mit Schwankungen) den ganzen Tag so bleiben.

Ich ließ den Rutschenbrunnen links liegen. Der kürzeste Bach der Alb. Eine Karstquelle deren Wasser sofort wieder in einer Doline versickert.

Noch ein Stück weiter entschloss ich mich auch auf die Hohe Warte und den Aussichtsturm dort zu verzichten. Einerseits wegen der vielen Leute die hier unterwegs waren. Andererseits um ein bisschen Zeit zu sparen.

Gleich danach verzichtete ich noch auf das Pumpspeicherbecken Glems und die Ausblicke von dort und sparte so nochmal ca. 2km - allerdings erkauft mit 3km Asphalt und eine wenig ansprechende Strecke.

Jetzt ging es wieder an der Albtrauf entlang - leider in diesem Abschnitt so bewaldet, dass sich keine Aussichten boten.

Wieder ein Stück weiter machte die Route einen auffälligen Schlenker. Erst mit Hilfe von OSMAND erfuhr ich, dass dabei der Segelflugplatz Übersberg umgangen wurde. Hier verzichtete ich aus gutem Grund auf eine Abkürzung.

Aufgrund des guten Wetters war einiges los auf dem Segelflugplatz. Ich beobachtete einige Segler wie sie mit der Seilwinde in die Höhe gezogen wurden. Die Segler waren dann schnell verschwunden. Ich hätte erwartet, dass sie an der Albtrauf im Hangaufwind soaren und versuchen eine Thermik zu finden bevor sie das Weite suchen.

Am Wanderparkplatz Göllersberg wenige 100m südlich des Segelflugplatzes war die Hölle los. Vielleicht 40 Autos waren dort geparkt. Horden von Leuten machten auf den Sitzgelegenheiten dort Brotzeit (es war schon nach 13:00).

Ich suchte inzwischen auch einen Brotzeitplatz. Aber hier wollte ich nicht bleiben. Also musste die Brotzeit noch etwas warten.

An der Ruine Stahleck einen knappen Kilometer weiter gab es keine Sitzgelegenheiten. Eigentlich gab es noch nicht mal eine Ruine. Der Burggraben war noch erkennbar, aber Mauerreste waren keine mehr zu sehen.

Erst am Eckfelsen (es war schon kurz vor 14:00) fand ich eine Bank - sogar mit schöner Aussicht.

Blick vom Eckfelsen

Hier rührte ich mein Müesli an - völlig umbeeindruckt von all den anderen Wanderern die vorbei kamen. Ein Paar fragte dann freundlich an, ob sie die Bank auch benutzen dürften - sie hätten sie für 14:00 reserviert. Das war natürlich ein Scherz. Aber sie hatten auch recht. Ich hatte mich umverschämt breit gemacht. Ich machte Platz und so kamen auch die beiden noch auf der Bank unter. Wir kamen ganz angeregt ins Gespräch, wo ich herkäme, wie ich ausgerechnet auf den HW1 gekommen wäre, dass es derzeit für Einzelwanderer praktisch unmöglich sei auf Berghütten zu übernachten, dass unangemeldetes Auftauchen schon länger garnicht mehr gern gesehen wird, dass GPS-Geräte Landkarten ersetzt hätten, usw. usf.

Um 14:25 zog ich schon weiter. Der Weg verlief hier wieder direkt am Albtrauf entlang durch schöne herbstliche Wälder.

Entlang der Albtrauf

Kurz hinter dem Aussichtspunkt Rötelstein mit schöner Aussicht auf Honau und das Schloss Lichtenstein

Blick auf Honau

Schloss Lichtenstein

verließ ich den HW1 und stieg in steilen Serpentinen nach Honau ab. Um 16:13 kam ich am Hotel Forellenhof Rössle an - wesentlich früher als aufgrund der Länge der Strecke und des relativ späten Starts befürchtet.

Ich checkte ein. Auf dem Zimmer widmete ich mich der Körperpflege und dem Wäschewaschen. Vor dem Abendessen blieben mir noch 45min für den ersten Teil des Tagesberichts.

Zum Abendessen gab es - wie kann es anders sein - Forelle. Räucherforellen-Variationen als Vorspeise und Forelle Müllerin als Hauptgang. Es hat sehr gemundet.