2020-09-28  Unterkochen → Heubach

2ter TagStartzeit09:14Distanz26,8kmHm ↑698m
2te EtappeAnkunft17:31 Insgesamt54,3kmHm ↓720m

Das Wetter war sehr gut heute. Meist sonnig, dabei nicht zu heiß. Trotzdem war ich fast allein unterwegs.

Das Hotel Deutscher Kaiser hatte mir bei einem Telefonat am Vorabend mitgeteilt, dass ich erst ab 17:00 ins Haus könnte. Somit war der Plan obsolet wieder sehr früh aufzubrechen. Ich hatte keine Lust 2 oder 2,5 Stunden in Heubach totschlagen zu müssen. Also trödelte ich am Morgen so gut es ging. Das Müesli auf dem Zimmer war mir etwas mickrig geraten, was sich schon bald bemerkbar machen würde.

9:14 (also fast genau 2h später als in Bopfingen) ging's los. Eine halbe Stunde brauchte ich bis ich Unterkochen endlich vollständig hinter mich gelassen hatte. Gleich danach ging's steil bergauf hoch zur Albtrauf (Nordrand der Schwäbischen Alb). Nach einer weiteren halben Stunde erreichte ich den Aalbäumle - einen Aussichtsturm an der Albtrauf oberhalb von Aalen.

Aalbäumle

Die Aussicht wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Blick nach Nord-Osten über Aalen.

Blick über Aalen

Blick nach Westen auf den Rosenstein.

Blick auf den Rosenstein

Oben auf der Plattform waren auch zwei Frauen, die sich ausgiebig gegenseitig fotografierten. Irgendwann bot ich ihnen an ein Foto von ihnen beiden zusammen aufzunehmen - was sie auch dankbar annahmen. Es blieb aber nicht bei einem Foto. In jeder Ecke musste ich sie ablichten. Hochformatig und quer, nebeneinander und sich gegenseitig ansehend (wtf!). Zum Dank hat eine der Frauen dann auch ein Bild von mir geschossen.

Markus auf dem Aalbäumle

Ganz gelungen finde ich.

Weiter ging's in ein kleines Seitental hinein und natürlich auf der anderen Seite wieder hinaus. Ich erreichte den nächster 'Gipfel' - den Volkmarsberg. Dort wieder ein Aussichtsturm und drum herum ausgedehnte Rast- und Picknikflächen. Der Turm war leider geschlossen.

Volkmarsberg

Wie erwähnt war das Müesli am Morgen etwas klein geraten. So hatte ich schon nach 2,5h wieder einen Bärenhunger. Die Rastplätze auf dem Volkmarsberg boten sich da geradezu an. Hier gab es also den ersten Trimmi des Tages. (Dazu der obligatorische Camembert.)

Anschließend ging's durch ausgedehnte Wälder Richtung Lauterburg. Leider in der Mehrzahl wieder auf langweiligen Forststraßen. Erst später stellte ich fest, dass ich auf einem Teil dieses Abschnitts eine Variante hätte gehen können vorbei an ein paar Teichen (Naturschutzgebiet Weiherwiesen) und als besonderes Schmankerl einem Bach der in einer Doline verschwindet. Leider zu spät auf OSMAND gesehen.

Immerhin kam ich an einem wie gemalten Fliegenpilz vorbei.

Fliegenpilz

Am Waldrand kurz vor Lauterburg war wieder ein schöner Rastplatz. Ich hatte schon wieder Hunger. Also gab's (kurz nach 13 Uhr) den 2ten Trimmi des Tages.

Etwa 700m weiter schon wieder ein Rastplatz. Diesmal mit Fernblick.

Rastplatz mit Fernblick

In Lauterburg gab's nicht viel zu sehen. Die Burgruine war nicht zugänglich wegen Einsturzgefahr.

Burgruine Lauterburg

Die Durchquerung von Lauterburg bescherte mir ca. 2km Asphalt. Ich war sehr froh als ich endlich wieder auf Sandstraße gehen konnte und auch meine Wanderstöcke wieder einsetzen konnte.

Die letzte Attraktion des Tages sollte der Rosenstein sein - ein sehr exponierter Teil der Albtrauf mit steil abfallenden Flanken. Die Klippen unterhalb des Hochplateaus hatte ich schon von Lauterburg aus gesehen. Der Albsteig macht dafür einen ausgeprägten Schlenker. Ohne Rosenstein könnte man sich 3,5 - 4km sparen.

Schon leicht erschöpft erreichte ich endlich den Panoramaweg am Rand des Hochplateaus. Doch dieser war gesperrt - angeblich wegen der Gefahr herab fallender Äste. Oh Gott! Bäume aller Orten! Welch eine Risiko!

Ich ignorierte die Absperrung und ging den Panoramaweg. Mein Schuldbewusstsein hielt sich sehr in Grenzen. Wie erhofft gab's hier schöne Aussichten.

Blick vom Rosenstein nach NO

Blick vom Rosenstein nach NW

Den Abschluss bildetet die Ruine Rosenstein. Viel ist nicht übrig vom ehemals herrschaftlichen Anwesen. Immerhin gab's eine Aussicht auf Heubach.

Blick auf Heubach

Wenn man genau hinsieht, erkennt man das Stammwerk der Triumph International, die hier in Heubach 1886 als Spießhofer & Braun gegründet wurde.

Von hier ging's in steilen Serpentinen hinunter nach Heubach. Von unten konnte ich doch noch ein Bild der Ruine Rosenstein schießen.

Burgruine Rosenstein

17:31 kam ich am Hotel "Deutscher Kaiser" an. Check-In war schnell gemacht. Da Frühstück schon ab 7:00 geboten wurde griff ich diesmal zu. Dazu musste ich (corona-bedingt) gleich meine Bestellung für den Morgen abgeben.

Später gönnte ich mir auch ein leckeres Abendessen im Haus. Die Speisekarte las sich vielversprechend und ich hatte keine große Lust im Ort noch lange nach einem anständigen Restaurant zu suchen.

Den Reisebericht bekam ich dann nicht mehr fertig. Um 22:15 überwältigte mich die Müdigkeit.